Eine Forscherin im SNB-Direktorium

Urs Birchler

Andréa Maechler zieht (als erste Frau in 108 Jahren) ins Führungstrio der Schweizerischen Nationalbank ein. Eine Gelegenheit, unser altes gemeinsames Paper „Do Depositors Discipline Swiss Banks?“ wieder hervorzunehmen. Die Resultate (für 250 Schweizer Banken, 1987-98):

  • Unterschiede zwischen Banken erklären 75 Prozent der Volumens ungesicherter Spareinlagen;
  • Die Einleger von Regionalbanken sind überdurchschnittlich aufmerksam auf solche Unterschiede, die Einleger der Kantonalbanken unterdurchschnittlich (Staatsgarantie);
  • Die Einleger verstehen Änderungen in der Einlagensicherung durchaus.

Es gibt also einen Qualitätswettbewerb zwischen den Banken, wenn die Aufmerksamkeit der Einleger nicht durch Einlagensicherung (oder Staatsgarantie) betäubt wird. Andréa führte nachher (mit Kathleen McDill) ein ähnliche Untersuchung unter dem Titel „Dynamic Depositor Discipline in the U.S.“ (mit ähnlichen Resultaten) auch für die USA durch.

Es wäre schön, unser Paper mit den Daten seit 1998 zu aktualisieren. Ich fürchte nur, Andréa hat kaum Zeit. Trotzdem: Herzliche Gratulation!

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