SNB bleibt glaubwürdig

Urs Birchler

Verschiedene Pressestimmen warnten nach dem Rücktritt von Präsident Philipp Hildebrand am 9. Januar 2012 vor einem Angriff der Spekulanten auf die Wechselkursgrenze von einem Euro zu 1.20 Franken. Schon vor einer Woche publizierte die SNB die Januar-Zahlen unter dem IMF Data Dissemination Standard. Und siehe da: Die Nationalbank musste (netto) offenbar überhaupt nicht intervenieren. Ihre Devisenreserven gingen sogar markant zurück und fielen auf deas Niveau vom vergangenen November. Fazit: Die „Spekulanten“ folgten den Spekulationen der Journalisten nicht. Es wäre zu teuer gewesen. Ist dieses „Nicht-Ereignis“ eine Zeitungsmeldung wert?

Fremdwährungsreserven der SNB (in Mio CHF):

227’212 Jan 2012
254’254 Dez 2011
229’278 Nov 2011
245’036 Oct 2011
282’352 Sep 2011
253’351 Aug 2011

3 thoughts on “SNB bleibt glaubwürdig

  1. Ob man daraus die Glaubwürdigkeit ableiten kann??

    Vielleicht hatten die spekulativen Gelder einfach erfolgversprechendere Möglichkeiten!

  2. Ich bezweifle, dass man aus den hier publizierten Zahlen ableite kann, dass die SNB die 1.20 nicht aktiv stützen musste. Die SNB hält nicht nur Euro, sondern auch noch andere Devisen. Diese Zahlen sagen also rein gar nichts über allfällige Euro-CHF Transaktionen, die Bewegungen könnten genau so gut von Dollar Käufen (oder Verkäufen) herrühren. Auffällig ist, dass die Kurse seit dem Hildi-Rücktritt den 1.20 deutlich näher sind als vorher. Grössere, länger dauernde Interventionen waren übrigens vor einiger Zeit (vor Kursuntergrenze) schon in Intraday-Charts zu erkennen (unnatürliches „treten an ort und stelle“ mit schwankungen im 0.000x-Bereich für längere zeit).

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