Rettet unsere Jobs — höhere Eigenmittel jetzt!

In der Tagesschau von gestern habe ich zum Verlust bei UBS gesagt:

  • Ein Verlust von 2 Mrd., verursacht durch einen einzelnen Händler, darf auch nach dem Selbstverständnis der Banken nicht vorkommen, ohne vorher aufzufallen.
  • Es gibt offenbar kein Risikomanagement, auf das wir uns blind verlassen können.
  • Daher brauchen die Banken viel mehr Eigenmittel; mehr auch und schneller als bisher vorgesehen.

In der Nationalratsdebatte wiederholte die SVP einmal mehr, Eigenmittel seien schlecht für die Wettbewerbsfähigkeit. Und richtig: Wollte nicht kürzlich sogar eine Grossbank nach London ausziehen?

Aber Moment mal: Wo sind die neusten Verluste der UBS entstanden? Wessen Konkurrenzfähigkeit haben die zu tiefen Eigenmittel gefördert? Wohl nicht diejenigen des Finanzplatzes Schweiz, der mit einem weiteren Reputationsschaden und einer unnötig geschwächten Bank dasteht.

Die Legende von den schädlichen Eigenmitteln hat Alexander Berentsen von der Uni Basel in einem früheren Eintrag kritisiert. Gedanken wirken langsam. Doch wer weiss? Vielleicht werden wir es noch erleben, dass Bankmitarbeiter auf der Zürcher Bahnhofstrasse für höhere Eigenmittel demonstrieren.

One thought on “Rettet unsere Jobs — höhere Eigenmittel jetzt!

  1. Impliziert die Forderung nach höheren Eigenmitteln nicht auch eine Fortsetzung des heutigen Schweizer Grossbankenmodells?

    Ist es nich an der Zeit, nun auch strukturelle Änderungen zu forcieren um dann zu prüfen, wieviel Eigenmittel neue Bankstrukturen benötigen?

    Es kann ja wirklich nicht sein, dass angelsächsische Banker faktisch mit Schweizer Staatsgarantie zocken. Es ist doch nun an der Zeit, eine Trennung von Investment Banking und dem Rest zu vollziehen. Die neusten Vorstösse von SVP und SP gehen doch in die gute Richtung!

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